Als flächenmässig grösste Gemeinde im ehemaligen Amt Laupen liegt Mühleberg auf einem bewaldeten und gewellten Hochplateau und weist grosse Höhenunterschiede auf. Im Norden bilden die Aare und der Wohlensee, im Westen die Saane und im Osten der Forstwald die Gemeindegrenzen; auf der Südseite ist der Übergang fliessend.
Unsere Gemeinde wird mit drei Verkehrswegen von Osten nach Westen durchtrennt:
Die Einwohnerzahl entspricht einer Bevölkerungsdichte von 113 Personen pro km2; also eher schwach besiedeltes ländliches Gemeindegebiet. Die Infrastruktur kommt deshalb recht teuer zu stehen. Die Gemeinde unterhält über 70 km Strassen, die zentrale Schulanlage Allenlüften sowie die nicht mehr in Betrieb stehenden ehemaligen Schulhäuser Ledi und Mühleberg und weitere Gemeindeliegenschaften. Trinkwasser und Abwasser bedingen oft lange Zu- und Ableitungen; das Schmutzwasser wird in der Abwasserreinigungsanlage Sensetal in Laupen gereinigt.
Einwohner per 31.12.2020
2'972
Steueranlage
1,45 Einheiten der einfachen Steuer
Fläche
26,26 km2
Höchster Punkt
710 m.ü.M. (Stockern)
Tiefster Punkt
464 m.ü.M. (Rewag)
Nachbargemeinden:
Von den ersten 1000 Jahren unserer Zeitrechnung fehlen nähere Angaben. Die Ortsbezeichnung «Mulinberg», welche 1016 in Urkunden erwähnt wird, kann aber als Ursprung unseres Gemeindenamens betrachtet werden. So hat die Gemeinde Mühleberg im Jahr 2016 auf das 1000 jährige Bestehen unseres Ortsnamens zurückgeblickt und das Jubiläum mit mehreren öffentlichen Anlässen gebührend gefeiert. Alten Chroniken ist zu entnehmen, dass auf unserem Gemeindegebiet verschiedene Mühlen an Bachläufen mit Wasserkraft betrieben wurden. Der Mensch hat schon früh versucht, die Kräfte der Natur zu nutzen. Früher hatte es in unserer Region während Jahrzehnten mehrere Wasserräder von Mühlen, Sägereien, Oelen, Stampfen usw. Diese Mühlen haben der Gemeinde auch den Namen gegeben. Das Gemeindewappen zeigt ein Mühlerad auf einem Berg. Heute sind sie verstummt die sieben Mühlen. Eine davon, nämlich die Flühlenmühle wurde restauriert. Das dazugehörige Ofenhaus wurde nach der Renovation wieder zum Leben erweckt. In der Mühle kann wieder Getreide zu Mehl verarbeitet werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat das Wasserkraftwerk am Wohlensee die Mühlräder abgelöst.
Eine besondere Bedeutung hatte schon im 13. Jahrhundert das Städtchen Gümmenen mit seinem Brückenkopf an der Saane. Die erste Brücke wurde 1454 erbaut. Die heutige alte Gümmenenbrücke stammt von 1732-39, 1959 wurde die Betonbrücke erstellt. Das frühere Städtchen Gümmenen war auch Zollstation der Stadt Bern für die Weintransporte aus der Westschweiz. In Allenlüften hatte ein Schaffner diese Weinfuhren zu kontrollieren. Dazu gehörte auch die nächtliche Überwachung und der übliche vorgeschriebene Pferdewechsel. Die Schaffnerei wurde 1801 versteigert und als private Wirtschaft "Schwanen" weitergeführt.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war Mühleberg vorwiegend eine Bauerngemeinde. Nach dem 2. Weltkrieg bekam auch sie ein anderes Gesicht. Heute sind es noch etwa 50 Landwirtschaftsbetriebe. Von den ehemals 7 Käsereien ist heute nur noch der Betrieb in Juchlishaus produktiv. Das Gewerbe ist vielseitig und leistungsfähig; mehrere Sägereien zeigen, dass vorallem die holzverarbeitenden Betriebe eine starke Stellung einnehmen.
Zum Kirchenspiel Mühleberg gehörte bis nach der Reformation auch das Frauenkloster Frauenkappelen. 1659 wurden Kirche, Pfarrhaus und Scheune Opfer eines Grossbrandes, unverzüglich ging man damals an den Wiederaufbau. Unsere Kirche wurde 1975/76 restauriert, wobei die starre Bestuhlung Sesseln weichen musste um den verschiedenen Anlässen besser gerecht werden zu können. Die Renaissancekanzel wurde nach unten versetzt, auf der neu errichteten Empore steht eines der bedeutendsten Orgelgehäuse im Kanton Bern, wo eine neue Orgel mit 21 Registern eingebaut wurde. Auch der romanische Turm präsentiert sich heute wieder in seiner ursprünglichen Gestalt. In der Kirche finden regelmässig auch katholische Gottesdienste statt.
Die Konzession zum Bau des Wasserkraftwerkes erteilte der Regierungsrat der BKW im Jahre 1917; die Anlage konnte 1921 in Betrieb genommen werden. Dieser Werkbau war für die damalige Zeit mit ihrem Stand der Technik ein aussergewöhnlich kühnes Vorhaben. Man hat die Aare um rund 20 m aufgestaut; durch den Bau der 245 m langen und rund 35 m hohen Staumauer wurde der Fluss zum heutigen Wohlensee.
Das Kernkraftwerk befindet sich unterhalb des Wasserkraftwerkes an der Aare. 1967 wurde mit dem Bau begonnen und der Betrieb konnte am 6. November 1972 aufgenommen werden. Das Kernkraftwerk Mühleberg ist mit einem Siedewasserreaktor ausgerüstet und verfügt über zwei Dampfturbinen-Generatoren. Die Einstellung des Produktionsbetriebes erfolgte am 20. Dezember 2019.
Das Wappen der Einwohnergemeinde Mühleberg zeigt ein goldenes Mühlrad auf einem grünen Dreiberg. Die Hintergrundfarbe ist schwarz. Das Wappen erscheint schon im Jahre 1781 auf der Kirchenorgel. Die endgültige Form erhielt es 1943.
Das Signet ist 1998 vom Atelier Herrmann SGD, Gümmenen für das Beschriftungs- und Orientierungskonzept im Gemeindehaus entworfen worden. Seit dem Jahre 2001 wird das Signet für alle Drucksachen der Verwaltung verwendet.